Tropische Bedingungen bei den Landesmeisterschaften der Hauptgruppe Latein
Bereits zum Start der D Klasse um 12 Uhr war der Saal in Neuwied schon so gut gefüllt, dass nicht nur die tanzenden Paare ins Schwitzen kamen. Auch dem Publikum stand der Schweiß nach einigen Minuten in den zu kleinen Räumlichkeiten auf der Stirn und man wurde das Gefühl nicht los, gleich würde es zu Regnen beginnen. Diese Bedingungen machten sicherlich auch den Wertungsrichtern zu schaffen, wurden doch sogar Kreuze an Paare vergeben, die zu einem Tanz gar nicht antraten.
Von diesen Widrigkeiten ließen sich die drei Paare des TanzZentrums und unser „Adoptivpaar“ Sebastian Fasekasch & Beatrice von Baumbach jedoch nicht beeindrucken. Trotzdem war es eine Meisterschaft mit Gefühlschaos an allen Ecken und Enden.
Neun Paare kämpften um den ersten Titel des Tages in der D Klasse. Markus Schweizer / Jannika Fischer hatten ein klares Ziel: Die Goldmedaille mit nach Hause zu nehmen. Die beiden durften sich auch berechtigte Hoffnung auf den Titelgewinn machen, sind sie doch Seriensieger aller Turniere der letzten Wochen. Doch Meisterschaften haben ihre eigenen Gesetzte und unbekannte Paare bevölkern das Parkett. Die Vorrunde zeigte deutlich, dass es einen Zweikampf an der Spitze geben würde. Markus und Jannika zogen ebenso mit allen Kreuzen in das Finale ein, wie die Konkurrenz aus Haßloch. Nach den Wertungen im ersten Tanz großes Fragezeichen in den Gesichtern aller Schlachtenbummler. Die Mitfavoriten auf Rang drei; Jannika und Markus auf einem geteilten ersten Platz mit ihrem Kollegen aus der Formation. Nach der perfekt abgelieferten Rumba wieder banges Warten auf die Wertungen – diese mal ein zweiter Platz, die Haßlocher aber auf Rang eins. Der Jive würde die Entscheidung bringen. Mit ihrer Technik und Kondition überzeugten Markus und Jannika noch einmal. Es reichte jedoch nicht zum ersten Platz im Jive. Eine Wertung gab den Ausschlag. Doch nach mehreren Jahren, in denen das TanzZentrum kein Paar am Start einer Lateinmeisterschaft hatte, sind wir stolz auf einen Wiedereinstieg mit einem Vizelandesmeister in der D Klasse. Unsere Hamburgerin Jannika war zwar ein kleines bisschen enttäuscht, was aber der Überraschungsbesuch ihrer Eltern, die auf einmal im Publikum saßen und den ganzen Weg von zu Hause gekommen waren, ganz schnell wieder wett machte.
Auch in der C Klasse hatte ein Paar eine Mission: Aufstieg und Treppchenplatz. Christoph Dres und Anastasia Vasilkova mussten bereits ein Turnier als Vorbereitung auslassen, um nicht vor der Meisterschaft einen Aufstieg zu riskieren. Um so mehr hatten sie sich für den gestrigen Tag selbst unter Druck gesetzt. Mit Jannika und Markus als Aufsteiger aus der D Klasse, traten zwölf Paare in diesem Feld an. Sechs Paare qualifizierten sich für das Finale, die beiden Schüler mit der zweit höchsten Anzahl an vergeben Kreuzen. Die Meister standen, nicht unangefochten, aber doch recht klar fest. Um die Silbermedaille entbrannte dagegen ein ein Duell zwischen dem jungen Paar des TanzZentrums und einem Paar aus Worms. Die Samba rhythmisch am besten vertanzt und auch mit zwei Einsen in der Wertung belohnt, sicherten sich Anastasia und Christoph. Der ChaChaCha ging auf das Konto der Konkurrenz. Weiches und gefühlvolles Tanzen miteinander brachte unserem Paar wieder den zweiten Platz in der Rumba. Auch eine weiter Eins in der Wertung für den Jive half Anastasia und Christoph nicht, diesen Tanz mussten sie den Wormsern überlassen. Es stand 2:2 nach Tänzen um die Silbermedaille. Die Skatingregel ergab schlussendlich den Sieger dieses Zweikampfs: Mit nur zwei besseren Wertungen in der Gesamtsumme fingen die Konkurrenten unser Nachwuchspaar ab und verdrängten sie auf den Bronzerang. Natürlich waren die beiden erst etwas geknickt, dass sie so knapp am Titel des Vizemeisters vorbei geschrammt sind. Doch der Aufstieg und das Wissen, in der anschließenden B Klasse ihre Konkurrenten wieder hinter sich gelassen zu haben, versöhnte sie.
Mit drei Aufsteigern der C Klasse wuchs das Starterfeld der B Latein auf 20 Paare. Moritz Hörner / Katharina Kauffeld tanzten das erste Mal im neuen Outfit und mit überarbeiten Choreografien. Das Gewusel auf der Fläche war für die Abiturientin und den Schüler nicht leicht zu beherrschen, die alle Paare um mindestens einen Kopf überragen. Während ihre Größe sicher von Vorteil ist um die Blicke auf sich zu ziehen, können sie sich dagegen nicht, wie andere, auf dem vollen Parkett verstecken und eventuelle kleine Fehler kaschieren. Die hübscheste Dame des Feldes schied dann leider bereits nach der Vorrunde mit ihrem Partner aus. Noch in die Zwischenrunde tanzten sich Sebastian Fasekasch / Beatrice von Baumbach. Das Paar startet noch für einen anderen Verein, ist jedoch schon seit Monaten Mitglied im TanzZentrum und für uns „unser“ Paar. Die beiden präsentierten sich in der Vorrunde mit guter Technik und tollem Ausdruck, was ihnen 19 Kreuze einbrachte. Leider konnten sie ihre Leistung in der Zwischenrunde nicht mehr ganz wiederholen und qualifizierten sich nicht für das Finale.